Urea ist ein Inhaltsstoff, der früher ausschließlich aus Harnstoff gewonnen wurde. Mittlerweile wird es vor allem synthetisch hergestellt. Der Irrglaube, dass Urea aus Urin stammt, ist heutzutage nicht mehr glaubwürdig. Es wird vor allem zur Therapie starker Hauttrockenheit, wie z.B. bei Neurodermitis verwendet. Es wirkt hautpflegend, barrierefördernd und -aufbauend, antistatisch und feuchthaltend.
Urea macht etwa 7% unserer natürlichen Feuchthaltefaktoren (NMFs) aus, die in unserer Haut wirken. Es ist ein essenzieller Bestandteil zur Durchfeuchtung der Haut. In Konzentrationen bis ca. 10% wirkt es vorwiegend feuchtigkeitsspendend, während Konzentrationen um 20% und höher auch einen keratolytischen (peelenden, aufweichenden) Effekt haben.
Viele Fußpflegeprodukten schwanken zwischen 20% und 30%, da es hier effektiv dazu beiträgt, dass abgestorbene Haut abgetragen und somit Hornhaut erweicht wird.
Zur Behandlung trockener Hautzustände und Neurodermitis wendet man Konzentrationen um 10% an, bei der Psoriasis zwischen 10% und 40% und zur Anwendung bei Pilzinfektionen (Onychomykose "Nagelpilz") ca. 40% an.
Als juckreizlindernder Wirkstoff wird er in Konzentrationen bis zu 4% bei Kindern empfohlen, bei Erwachsenen zwischen 5 und 10%. Es wird jedoch davon abgeraten, Urea während aktiver Schübe zu verwenden, da es die Haut währenddessen zusätzlich reizen kann.