Schon seit Wochen empfehle ich MUBI als Gäbe es kein Morgen. Für alle, die MUBI nicht kennen: Es handelt sich um einen Arthouse Streamingservice, der täglich einen Film in voller Länge veröffentlicht. Untertitelt im Originalton. Was viele nicht wissen: unter Arthouse fallen auch Triple A (AAA)-Filme, die relativ kürzlich im Kino liefen. Da Queersein nicht nur im Juni und Juli stattfindet, präsentiere ich euch meine fünf liebsten Filme auf MUBI.
Ein Angebot von uns an euch: Über die Angebotsbanner könnt ihr MUBI einen vollen Monat (statt normalerweise 7 Tage) völlig kostenfrei und unverbindlich testen und alle Filme in Originalqualität sehen. Natürlich hoffen wir, dass einige von Euch da bleiben, aber prinzipiell könnt ihr auch sofort wieder kündigen. Im Anschluss kostet MUBI dann 9,99€ pro Monat.
MUBI gibt's als App für Android, iOS, Windows, PlayStation, FireTV, Apple TV, Android TV, auf ausgewählten Smart TVs (LG, Samsung, Sony), Chromecast, Roku TV, NVIDIA Shield und als Zusatzabo für Amazon Channels und Sky Ticket (ggf. regional).
» Théo & Hugo (2016) «
Théo & Hugo ist ein Film, der mich wahnsinnig beeindruckt hat. Was als Orgie (in vollem Umfang "sichtbar") in einem schwulen Badehaus beginnt, endet in einer ziemlich außergewöhnlichen Situation. Ganz besonders an dem Film: Er spielt in Echtzeit. Kameras wurden überall in Paris positioniert und der Film verfolgt in Echtzeit die Geschichte der beiden Protagonisten Théo & Hugo. Der Film beginnt um 04:27 Uhr und endet pünktlich um 05:59 Uhr. In dem Film geht es um eine sehr außergewöhnliche Liebesgeschichte, die mit einem HIV-Test ihren Anfang nimmt.
[Enthält Nacktszenen in voller Nacktheit]
» Our Bodies are your Battlefields (2021) «
Dieser Dokumentarfilm von Isabelle Solas (Frankreich) begleitet die beiden Trans*aktivistinnen Claudia und Violeta in Argentinien. Wir erleben nicht nur die Spaltung zwischen Feminismus und Transfeminismus, sondern erleben auch in Echtzeit das Wahlergebnis in Argentinien, dass ausschlaggebend für die Zukunft von Trans*personen in Argentinien ist. Der Dokumentarfilm ist extrem tiefgehend, begleitet über einen langen Zeitraum und macht auf die Missstände von Trans*personen in Argentinien (und dem Rest der Welt) aufmerksam.
[Enthält Gewalt] [Enthält Drogen]
» Hideous (2022) «
Hideous ist ein Kurzfilm des Sängers Oliver Sim (von Yann Gonzalez), der eine Persiflage an den Originalfilm Hideous darstellt. Im 22-minütigen Film erleben wir eine Talkshow, die ein wenig an das MTV der 90er erinnert. Hierin bespricht Oliver Sim ("The XX") Ängste, spricht über seinen von Frauen geführten Kinderhaus, Feminität und HIV-Stigmatisierung. Untermalt mit Songs aus seinem Debütalbum Hideous zeigen sich hier Persönlichkeiten wie César Vicente, Jamie von The XX und die Drag Queen Bimini (RuPaul's Drag Race UK Staffel 2), die durch den Film führt.
[Enthält Gewalt]
Radical honesty
(Oliver Sim, "Hideous")
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» 120 BPM (International auch als "BPM") (2017) «
120 BPM stand schon seit langer, langer Zeit auf meiner Wunschliste. Doch bis ich MUBI entdeckt habe, gab es keinen Anbieter, der 120 BPM in seinem Katalog auf On-Demand Abruf hatte. Der Film begleitet uns durch die Entstehungsgeschichte (nach wahren Begebenheit) der Aktivisten von ACT UP Paris, einer Selbsthilfe- und Aktivistengruppe rund um HIV-Prävention, -Behandlung und -Aufklärung. Der Film ist unfassbar genial gemacht und war deshalb nicht umsonst auch im "echten Kino" (auch in Deutschland). Der Film ist extrem beladen, greift hart an und lässt trotz wunderschönen Freundschaften garantiert keine Augen trocken.
[Enthält Sexszenen in voller Nacktheit] [Enthält Drogenmissbrauch]
» Heute gehe ich allein nach Hause (2014) «
Heute gehe ich allein nach Hause ist ein unfassbar genial gestalteter Coming of Age-Film, der theoretisch in die Kategorie "Teeniefilme" gehört, aber weit darüber hinaus geht. Wir erleben den gehörlosen Leo, der sich in den neuen Schüler Gabriel verliebt. Leo muss nicht nur Tyrannen in seiner Schule ertragen, sondern auch managen, wie er seine beste Freundin nicht verliert, die ebenso Interesse an Gabriel hat. Der Film ist extrem mitreißend, wahnsinnig schön gestaltet und die "Teeniegeschichte" wurde ohne den normalerweise vorhandenen Teenie-Beigeschmack erzählt, dargestellt und präsentiert. Er ist genial gestaltet, offen, inklusiv und wahnsinnig schön dargestellt.
[Enthält Nacktszenen in voller Nacktheit]
Ich hoffe...
euch hat dieser Beitrag gefallen. Ich denke, ich werde in Zukunft noch ein paar mehr solcher Beiträge schreiben, denn ich bin vom Angebot wirklich begeistert. Ich habe noch knapp 30 Filme auf der Watchlist und in den letzten Wochen sind immer mehr hinzu gekommen, die ich unbedingt sehen will. Auch "Klassiker" wie Liberace oder Spring Breakers lassen sich auf MUBI anschauen. Ich hoffe daher sehr, dass ich zumindest den Einen oder Anderen von Euch mindestens für ein Probeabo begeistern konnte.
Übrigens: MUBI hat einen riesigen Katalog an queeren Filmen - nicht nur diese fünf hier. Bei mir stehen z.B. noch auf der Liste Dior und Ich, Rafiki, Keep The Lights On, Our Eternal Summer, Teknolust, Girl, Last and First Men, Du sollst nicht lieben, Body Electric, Liberté und To Die Like A Man.
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