Hogwart's Legacy

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Nr. 3

Gameplay

Hogwarts Legacy hat ein sehr intuitives und großflächiges Nutzermenü. Auf der linken Seite befinden sich Tränke, Besen und ggf. Hippogreife, auf der rechten Seite sammeln sich die Zaubersprüche. Zaubersprüche können in 4er Sets auf die Tasten gelegt werden, insgesamt stehen bis zu vier Slots á 4 Zaubern zur Verfügung.

Durch betätigen des rechten Triggers und einer Kombination aus Y, B, A oder X wird der entsprechende Zauber bzw. Fluch ausgelöst. Es gibt hierbei verschiedene Gruppen, Kontrollzauber, Materialzauber, Angriffszauber und Dekorationszauber. Dazu kommt der Basiszauber, der wie eine normale Waffe funktioniert und je nach Level und Erreichen von Stufen verbessert werden kann.

Über den linken Button können sehr einfach Pflanzen, wie z.B. auch die Alraune ausgewählt und gegen Gegner eingesetzt werden. Durch das erlangen von Alter Magie, die sich im Kampf auflädt, lassen sich besonders starke, einmalige Zauber auslösen, die mit gleichzeitigem betätigen von LB und RB auslösen lassen.

Für Konsoleneinstieger ist die Belegung wahrscheinlich schwieriger zu lernen. Für jemanden wie mich, die fast ausschließlich mit Controller spielt, ist die Eingewöhnung relativ einfach gewesen.


Du kannst swipen, die Tasten verwenden, oder deine Maus.

Grafik und Design

Die Grafik gefiel mir und meinem Partner, und übrigens auch meinen Eltern, gut. Selbst auf der ziemlich alten Xbox One erscheinen Charaktere, Landschaft und Dekorationen, sowie auch die Tierwesen scharf aus. Die Bewegungen sind gut gemacht, größtenteils sehr flüssig und echt ausshend; die Schattierungen folgen dem des natürlichen Lichts und auch weit entfernte Tiere im Hintergrund laufen und fliegen flüssig. In Charakterdialogen kommt es aber zwischenzeitlich zu merkwürdigen Bewegungen, die nicht ganz zur Person passen. Es kann etwas “gespielt” aussehen. Die Oberfläche ist ziemlich einfach gestaltet und ausschließlich auf den unteren Bildschirmrand begrenzt, sodass nicht immer zwischen "oben" und "unten" geschwenkt werden muss.

Story und Charaktere

Die Story finde ich wirklich gut gemacht. Das Hauptspiel ist voll mit unterschiedlichen Professoren, intelligenten und "echt klingenden" Dialogen, mit schönen Cutscenes und einer riesigen Menge an Geschichte. Es gibt auch viele Verweise auf Inhalte der Bücher, die in den Filmen beispielsweise missachtet wurden. Die Story ist reichhaltig, beinhaltet eine Vielzahl von Charakteren und gut gelungene, teils lang andauernde Dialogen, die tatsächlich Spaß machen beim zuhören. Es gibt jedoch auch Dialoge, die sich extrem in die Länge ziehen oder persönlich komplett uninteressant sind. Grund dafür sind Hauptquests, die erledigt werden müssen, wenn man den beteiligten Charakter aber gar nicht mag. Auch Natty, für die ich mich am Anfang des Spiels entschieden habe, war teilweise mit extrem langen Dialogen bedeckt.

Sehr schön finde ich den Stinkefinger an J.K. Rowling, indem man einen "Haupt"-Nebencharakter als Trans*person aufgenommen hat. Die freundliche Bedienung im Drei Besen ist nämlich eine stolze Trans*frau mit noch männlich anhauchender Stimme. In einem Dialog sagt sie (ungefähr so) z.B., dass sie einen Freund hat, der sie schon als Hexe bezeichnet hat, als sie noch ein Zauberer war. Der Dialog ist nicht aufgedrängt, der Charakter spielt eine immens wichtige Rolle und die Interaktionen sind extrem gut gelungen.

Der Open World-Effekt

Man muss irgendwie die Größe des Spiels kompensieren und so gibt es einen unabhängigen “Fehler”, den Portkey Games macht: NPCs haben zu wenige Charakterzüge. Bei betreten eines Geschäfts wird man immer und immer wieder mit der exakt selben Wortwahl begrüßt. Beim Kleidungsgeschäft z.B. grundsätzlich “Sie haben ein gutes Auge für Mode”. Wenn man bedenkt, wie interaktiv und kreativ gestaltet die spielbaren und questabhängigen Personen und Charaktere sind, finde ich es schade, dass man bei den Personen Synchronsprecher gespart hat, obwohl man viel häufiger bei Ihnen auftritt.

Ein weiteres Problem ist, dass die Karte nicht immer funktioniert. Bei einigen Quests muss man zunächst eine andere Quest annehmen oder das Spiel neu starten, damit man im Auftragsmenü wieder “Y” klicken kann, um das Ziel auf der Karte anzuzeigen. Auch das lesen ist manchmal schwierig, was vor allem an den vielen Korridoren und engen Gängen liegt.

Spielzeit und Wiederspielwert

Ich bin relativ neu in der Spielewelt und habe die Hauptstory nicht immer verfolgt. Ich habe mich sehr gerne und intensiv von Nebenquests ablenken lassen, teilweise schon, wenn ich den notwendigen Zauber noch gar nicht kannte. Bis ich also die Hauptstory abgeschlossen habe, vergingen rund 30 Stunden. Ich habe aber auch alle "offensichtlichen" Nebenquests, denen man garantiert begegnet, zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen.

Wiederspielen würde ich es nicht unbedingt, vielleicht nur, um zu sehen, ob das dazu gewonnene Wissen etwas in einem neuen Anlauf verbessert. Grundsätzlich gibt es aber wenig Wiederspielwert, zumindest von Anfang an. Denn die Hauptstory ist relativ gleich befindlich. Einem bestimmten Strang läuft man immer hinterher.

Ich würde aber vielleicht in einem zweiten Anlauf nochmal versuchen, mich auf böse Flüche zu konzentrieren und einen "bösen" Charakter zu gestalten. Mit meinem ersten Anlauf habe ich allen geholfen, die mich gefragt haben.

Schwierigkeit und Lernkurve

Interessanterweise wurde ich nicht gefragt, welchen Schwierigkeitsgrad ich haben möchte. Es scheint einen ausgewogenen, für alle geltenden Grad zu geben; oder er lässt sich irgendwo einstellen, wo ich schlichtweg nicht hingesehen habe.

Der "Standard"-Modus ist zwar komplex und vor allem durch die vielen Tränke und Zauber etwas unordentlich, jedoch lernt man sehr schnell, wofür welcher Zauber ist.

Außerdem hilft einem das Spiel sehr gut weiter. Alle Funktionen und Beschreibungen haben Subtexte, jeder Zauberspruch wird erklärt und es gibt viele Informationen auch von Professoren und Händlern.

Sound und Musik

Die Musik von Hogwarts Legacy richtet sich vollständig an die bekannten Melodien der Filme und Hörbücher, sodass man sich direkt wieder in die Welt einfindet. Es gibt eine Menge neuer Tracks, die in einem angemessenen Maßen untereinander wechseln. Soundeffekte sind jedoch relativ monoton, z.B. beim aufsammeln von Geldsäcken, die überall in der Welt herumliegen.

Performance und technische Stabilität

Im Großen und Ganzen läuft das Spiel auf der Xbox flüssig, aber es gibt in der Programmierung erhebliche Probleme. Das Spiel ist unendlich vollbeladen mit Ladebildschirmen. Um einmal Hogwarts zu durchsuchen müsst ihr mit mind. sechs Ladebildschirmen rechnen. Außerdem gibt es zwischen Türen sogar Mini-Ladezeichen. Möchte man z.B. ein Klassenzimmer betreten, muss man mit mind. 3 Sekunden unterbrechen rechnen, bevor man das Zimmer tatsächlich betreten kann.

Es kommt außerdem vor, dass Ressourcen nachladen. Interessanterweise war das von Tag zu Tag unterschiedlich und lag nicht an neuen Build-Versionen oder Updates. An manchen Tagen war das Spiel ultra-flüssig, an anderen war es so, dass im Hintergrund immer etwas nachgeladen werden musste.

Innovation und Kreativität  

Beim Thema Innovation und Kreativität kann man Portkey Games nur loben. Das Spiel nutzt zwar die Bedienelemente anderer Spiele, die Art und Weise aber, wie die Story erstellt wurde, wie man die Charaktere spielt und wie vielfältig das Spiel ist, unterscheidet sich auf Basis seiner Idee und der Landschaft sehr von aktuellen, vergleichbaren Singleplayer-Games. Die Story macht selbst als Erwachsener sehr viel Spaß, man sieht Tiere, die man noch nie gesehen hat, kann wilde Landschaften begutachten und interessante Charaktere seinen Reisen entdecken. 

Preis-Leistungs-Verhältnis / Abschließende Worte und Anmerkungen  

Ich habe das Spiel tatsächlich extrem günstig geschlagen, als ich bei einer Aktion gleich mehrere Rabatte einlösen konnte. Das ermöglichte mir dann doch den Kauf - moralisch - da ich J. K. Rowling immerhin nicht viel neues Geld in die Tasche spülen würde.

Außerdem finde ich es richtig gut, dass man sich einen sehr gut gemachten Trans*charakter gewählt hat, was ein direkter Konter gegen Miss Rowling ist. Wie abgezweigt sie bereits von der Welt ist erkennt man daran, dass keiner der Harry Potter Schauspieler etwas mit ihr zu tun haben möchten und das Jubiläumsspecial bei HBO auch ganz ohne sie erledigt hat.

Wenn das Spiel unter 30 Euro fällt, finde ich, sollte man zugreifen. Es ist so schön designt, hat so viele tolle Ortschaften zum erkunden und überrascht doch sehr häufig. Es ist von mir eine volle Empfehlung wert.

Preis¹: 59,99 Euro | Gesamtbewertung: 80%
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Gerät 1: Noar's PC

Windows 10

Intel Core i7-7700K @ 4.20GHz
ASUS Maximus IX Formula (Intel Kaby Lake) Z270
2x G.SKILL 16GB DDR4 4140
NVIDIA GeForce GTX 1080 Ti Gigabyte

Gerät 2: Eileen's PC

Prozessor Intel(R) Core(TM) i5-7400 CPU @ 3.00GHz 3.00 GHz
Installierter RAM 24,0 GB
Systemtyp 64-Bit-Betriebssystem, x64-basierter Prozessor

Edition Windows 10 Home
Version 22H2

NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti

Gerät 3: Xbox One

Xbox One 1 TB

  • Prozessor: AMD Jaguar
  • Grafikkarte: Radeon Graphics Core Next
  • 8 GB RAM
  • 1.000 GB Speicherplatz
  • USB-A und HDMI
  • CPU-Taktfrequenz: 8 x 1.75 GHz

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Sonntag, den 01.09.2024 und zuletzt bearbeitet am Dienstag, den 03.09.2024 06:35. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.