prokudent Black Brilliant Zahnpasta

Bei uns wurde die prokudent Black Brilliant Zahnpasta ausgelistet (Green Label) und da ich selten solche Trendprodukte mit Aktivkohle probiere dachte ich mir "Ach komm, nimmst mal mit." Und das tat ich dann auch. Mit Hilfe von Schleifpartikeln und Aktivkohle soll die Zahnpasta oberflächliche Verunreinigung und Vergilbungen entfernen, grundsätzlich aber doch sanft sein.

Wer hätte es anders gedacht, Eileen macht direkt wieder einen Faktencheck und: das stimmt so nicht. Der RDA-Wert von Zahnpasten sollte unter 80 liegen, bei elektrischen Zahnbürsten unter 50. Höhere Konzentrationen können die Empfindlichkeit erhöhen, das Zahnfleisch verletzen und nicht nur Verunreinigungen entfernen, sondern auch den Zahnschmelz. Der Wert dieser Zahnpasta: satte 160 und damit doppelt so hoch die wie empfohlene Maximalmenge.

Und das merkt man leider auch ziemlich schnell und stark: die Schleifpartikel der Zahnpasta sind ziemlich grob zu den Zähnen und man merkt die einzelnen Partikel vollständig. Es ist kein feiner "Staub", sondern ziemlich grobe, wenn auch kleine Partikel, die da auf der Zahnoberfläche hin und her schleifen.

Das Ergebnis war ziemlich schnell sichtbar: das Zahnfleisch war häufig gerötet und es kam im Vergleich zu nicht partikelhaltigen Zahnpasten (zuletzt prokudent Sensitive) häufiger zu Blutrückständen beim ausspucken. Und die waren sogar trotz der grauschwarzen Färbung sichtbar.

Jedoch: immerhin das Werbeversprechen wird erfüllt. Nach rund einer Woche Anwendung konnte man einen deutlichen Rückgang an Vergilbungen sehen; gerade an den oberen Zahnhälsen, dort, wo sich weniger Ablagerungen ansammeln, konnte man fast schon wieder ein deckendes weiß erkennen. Dennoch: das Ganze hat natürlich seinen Preis, schließlich schleift man sich ordentlich Zahnschmelz ab und das bei jeder Anwendung.

Worin die Zahnpasta nicht überzeugen konnte war die Frische: der Geschmack ist sehr eigenartig; ein Minzgeschmack mit einer fast erdigen Note. Beim putzen schmeckte es ein bisschen stark nach Aktivkohle, also sonderlich angenehm war der Geschmack nicht. Und: Mundgeruch, gerade am Morgen, wurde eher schlecht entfernt. Im Vergleich zu anderen Zahnpasten, auch von prokudent selbst, war die Frische eher unterdurchschnittlich und erforderte deutlich häufiger den Griff zur Mundspülung oder zum Kaugummi.

Fazit

Also: das Fazit ist ziemlich streitig. Während die prokudent ihr Versprechen der Reinigung und Aufhellung erfüllt (die Zähne waren ca. 2-3 Nuancen heller nach ca. vier Wochen Anwendung zwei bis drei Mal täglich), so ist sie auch ziemlich aggressiv.

Es kam häufiger zu Zahnfleischbluten, das Zahnfleisch fühlte sich häufig gereizt an und man hat nach vier Wochen auch einen nicht unerheblichen Teil an Zahnschmelz runter geschrubbt. Außerdem war eben die Frische nicht überzeugend; nach dem Zähneputzen hatte man immer noch unangenehmen Geschmack im Mund oder schlimmer noch: verbleibenden Mundgeruch.

Was die Zahnpasta also kurzfristig gut macht, fehlt ihr im Langzeiteffekt. Am Ende war die Wirkung im Großen und Ganzen für mich unterdurchschnittlich. Da ist ein Gang zur profesionellen Zahnreinigung einfach deutlich milder und kosteneffektiv. Denn eine gute PZR kann durchaus Monate bis Jahre anhalten, wenn die Pflege danach ausgewogen und gut ist.

Inhaltsstoffe

Aqua, Sorbitol, Hydrated Silica, Propylene Glycol, Pentasodium Triphosphate, Tetrapotassium Pyrophosphate, Sodium C14-16 Olefin Sulfonate, Aroma, Disodium Pyrophosphate, Xanthan Gum, Menthol, Charcoal Powder, Sodium Fluoride, Sodium Saccharin.

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Wichtig: Die Inhaltsstoffe entsprechen den Angaben auf dem vorliegenden Testprodukt. Inhaltsstoffe auf der Produktverpackung sind ausschlaggebend. Bitte beachte auch unsere Allgemeinen Hinweise. Du findest hilfreiche Informationen rund um die Inhaltsstoffe in unserem INCI Glossar.

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Wichtige Merkmale und Hinweise

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Produkttransparenz

Inhalt: 75ml
Hergestellt in: Deutschland
Hersteller: Dirk Rossmann GmbH
Dieses Produkt wurde Gesponsert: Nein, wir haben das Produkt selbst gekauft.

Verpackungsmaterial

Das Verpackungsmaterial wurde vom Hersteller nicht ausgewiesen.

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Unbekannt.

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Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

Wichtige Informationen zu Produkten von Temu

Hallo,

auch wenn Temu prinzipiell die Regeln der EU in Bezug auf Inhaltsstoffe einhält (Auflistung auf der Produktseite, EU-verantwortliche Person), sind die Angaben insbesondere in Bezug auf Inhaltsstoffe häufig "schwammig". In einigen Formeln konnten wir Inhaltsstoffe nicht erkennen (es fehlte z.B. die EU-genormte INCI Klassifikation) oder aber sie fehlten (z.B. Duftstoffe).

Wir versuchen wann immer möglich, uns mit der EU-verantwortlichen Person in Kontakt zu setzen, haben bislang jedoch nur extrem geringe Antwortquoten verzeichnet. Häufig werden einfach private Gmail-, Yahoo- oder Outlook-Adressen verwendet oder es werden Agenturen benannt, die keinen Kontaktweg für uns haben.

Insgesamt bitten wir daher unbedingt um Vorsicht. Auch wenn alle Temu-Beautyprodukte grundsätzlich die EU-Regeln in Bezug auf verbotene, genormte oder begrenzte Inhaltsstoffe einhält, kann nie vollkommen dafür garantiert werden, dass die Angaben stimmen oder vollständig sind.

Positiv: Einige Marken, die auch über andere Handelsplattformen wie Amazon und eBay vertrieben werden oder eine Followerschaft innerhalb der EU haben, können hier als Beispiel genannt werden. Bei bekannten Markennamen waren die Angaben vollständig, fehlerfrei und nach EU-Richtlinien.

Temu reagiert in der Regel nicht in Bezug auf unsere Bedenken oder löscht Artikel, die Sekunden später wieder durch ein anderes Profil gelistet werden.

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Donnerstag, den 22.09.2022 und zuletzt bearbeitet am Mittwoch, den 28.08.2024 23:23. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.