Balea Beauty Expert Liquid Peeling 2% BHA

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Vor ein paar Wochen habt ihr vielleicht schon den ersten Beitrag rund um die Beauty Expert-Serie von Balea gelesen, als ich euch von dem AHA & PHA Cleansing Gel berichtet habe. Ich habe einmal das komplette Sortiment gekauft und darunter natürlich auch das Liquid Peeling mit 2% BHA.

In dieser Formel sind unter anderem enthalten:

  • Salizylsäure (BHA, 2%)
  • Tee-Extrakt

Als ich mir die ersten Meinungen und Kommentare angesehen habe, bin ich unfassbar oft auf Paula's Choice gestoßen und da möchte ich nur kurz sagen: Paula's Choice ist wegen massivem Marketings bekannt, ja, aber bei weitem nicht die Erfinderin von Salizylsäure. Die gibt es nämlich schon seit unzähligen Jahrzehnten, auch in der Drogerie. Nur wurde sie eben nie als solches explizit angeworben. So basiert z.B. die gesamte Hautklar-Serie von Garnier auf Salizylsäure und in Apotheken waren BHA-haltige Produkte schon seit Urzeiten erhältlich.

Ein weiteres Argument, was ich in den Bewertungen auf dm.de gesehen habe, war, dass viele Kund*innen das Peeling mit eben dem von Paula's Choice verglichen haben. Es fielen Argumente wie "günstiger, aber nicht so effektiv", ebenso wie "es fehlt der Wirkstoff Methylpropanediol". Und auch hier einmal klar gestellt: beides falsch.

Was Balea und das weltbekannte 2% Peeling von PC unterscheiden, ist lediglich die Art und Weise, wie die Formeln aufgebaut sind. Sie sind aber exakt gleich effektiv; beide enthalten Diole, zweikettige Alkohole. Balea setzt auf Propanediol, Paula's Choice auf Methylpropanediol. Obwohl sich beide chemisch und strukturell unterscheiden, erfüllen beide den exakt gleichen Sinn, nämlich, dass die BHA weiter in die Haut transportiert wird, als es ihr natürlich möglich wäre.

(Methyl)Propanediol sind sogenannte Lösungsmittel, die in der Lage sind, Wirkstoffe, ganz besonders Säuren, in tiefere Hautschichten zu transportieren. Beide basieren also auf dem exakt gleichen Wirkprinzip, was das Peeling von Balea zu einer deutlich günstigeren Alternative macht. Und auch hier wird Tee-Extrakt eingesetzt, um die reizende Wirkung von BHA, gerade bei Erstanwender*innen zu mildern.

Es gitb aber tatsächlich einen Unterschied in der Effektivität zwischen beiden Produkten. Das liegt aber nicht an der Formel oder den eingesetzten Wirkstoffen selbst, sondern daran, dass Balea es vielleicht ein bisschen zu milde gemeint hat.

Aber nach dem ganzen Vergleich hin und her, wandern wir einfach mal kurz zurück zum Ursprung. Das Liquid Peeling von Balea ist frei von Duftstoffen, basiert auf nur sechs Inhaltsstoffen und ist extrem gut verträglich. Im Vergleich zu ähnlichen Peelings (die häufig als "Gesichtswasser" vermarktet werden), ist die Lösung von Balea ölig und braucht sehr lange zum einziehen. Das ist so ziemlich der einzig echte Unterschied zu etablierten Marken. Und damit kommen wir wieder zum letzten Absatz.

Balea setzt hier nämlich ein bisschen zu freundlich an, was dafür sorgt, dass die Wirkung erheblich verzögert wird. Statt eine Wasserbasis einzusetzen, setzt Balea vor allem auf Propanediol. Es ist der umfänglichste Inhaltsstoff in der Formel; alle anderen Stoffe, wie eben das Wasser, kommen danach. Und das ist ein bisschen das Problem.

Propanediol ist nämlich eine ölige Substanz, die eigentlich eingesetzt wird, um Wirkstoffe tiefer in die Haut vordringen zu lassen. Bei sehr hohen Konzentrationen spielt aber die ölige Konsistenz des Lösungsmittels dagegen. Denn ölige Konsistenzen lagern sich auf der Haut ab und ziehen erst nach langer Zeit in die Haut ein. Hier hat Paula's Choice es tatsächlich richtig gemacht: es ist eine Wasserbasis, gefolgt von Methylpropanediol und mit Verzicht auf Glycerin, welches beim Balea-Peeling enthalten ist.

So ziemlich alle BHA-Peelings sind flüssige, wässrige Lösungen, die mit einem Wattepad oder direkt mit der Hand auf das Gesicht aufgetragen werden. Dabei zieht die Lösung in der Regel binnen weniger Sekunden vollständig ein und hinterlässt ein trockenes, leicht mattiertes Hautbild.

Bei Balea ist es aber anders: es ist eine sehr ölige und dicke Konsistenz, die ein bisschen an verdicktes Wasser zu Ernährung von Menschen mit Schluckreflex-Problemen eingesetzt wird. Die Lösung lagert sich in einem schmierigen, öligen Film auf der Haut ab und zieht auch partout nicht ein. Selbst zehn Minuten nach dem Auftrag ist noch ein schmieriger Belag auf der Haut sicht- und fühlbar. Und genau das sorgt dafür, dass das Peeling als "milder" oder "weniger effektiv" bezeichnet wird, was auch stimmt.

Die hohe Konzentration an Propanediol sorgt dafür, dass es keine wässrige, von der Haut aufnehmbare Lösung ist, sondern das die einzelnen Moleküle zu dick sind, um effektiv von der Haut aufgenommen zu werden. Das bedeutet zwar nicht, dass die Salizylsäure nicht eindringen kann; jedoch wird sie nicht vollständig aufgenommen. Das Ergebnis: es wird als "milder" empfunden, obwohl die richtige Antwort eigentlich ist, dass es nicht effektiv ist.

Fazit

Balea hat sich im Grunde genommen die Formel selbst versaut. Die Salizylsäure kann die dicke, ölige Konsistenz nicht durchbrechen und kann damit auch nicht effektiv in die Haut einziehen. Dadurch werden nur prozentuale Mengen der Säure überhaupt in die Haut transportiert, während der Rest mit der Zeit auf der Haut einfach aufliegt und durch die Luft inaktiviert wird.

Viele haben sich bei dm.de z.B. darüber beschwert, dass die Lösung einfach nicht einzieht und das stimmt. Die Haut kann die Formel nicht richtig aufnehmen, weil die extrem dicke Konsistenz dafür sorgt, dass die Haut aktiv daran behindert wird, die Wirkstoffe aufzunehmen.

Das Ergebnis ist also, dass das Peeling nicht so wirkt, wie es soll. Nur ein Teil der Aktivstoffe dringt in die Haut vor, was letztendlich dafür sorgt, dass das Peeling ziemlich ineffizient ist. Es ist war nicht komplett unwirksam, aber der Effekt ist um ein vielfaches leichter, als bei jeder anderen 2%-Lösung.

Bei mir war z.B. überhaupt kein peelender Effekt sichtbar. Es drang so wenig in die Haut ein, dass man im Grunde genommen auch vollständig darauf hätte verzichten können. Ich habe daher mal experimentell ein 2% BHA-haltiges Gesichtswasser einer Konkurrenzmarke verwendet und siehe da: es hat keine drei Tage gedauert, bis man die abgestorbenen Hautzellen überall auf der Haut beobachten konnte. Gerade im Bereich der Nase hatte sich richtig viel Hautschmutz angelagert, weil ich über Wochen, in denen ich das Balea Peeling verwendet habe, gar nicht richtig gepeelt habe. Ebenso war es auch mit dem Neutrogena Anti-Pickel+ Waschgel: auch hier war schnell ein Ergebnis sichtbar.

Im Grunde genommen ist das Peeling also nicht mild, sondern schlichtweg ineffizient. Es zieht nicht in die Haut ein, es peelt nicht richtig und sorgt zudem für eine extrem schwierige Zeit in der Gesichtspflege, weil sich jede Creme mit der öligen Masse auf der Haut verbindet und dadurch ebenso schlecht einzieht.

Bis Balea die Formel also komplett überarbeitet hat, ist meine Empfehlung: nicht kaufen. Es ist nicht effektiv, es ist extrem nervig und dadurch auch einfach sein Geld nicht wert. Gleichzeitig empfehle ich aber dennoch auch nicht das Peeling von Paula's Choice, denn das ist extrem überteuert, was absolut nicht gerechtfertigt ist.

Sucht anstelle nach einem 2%igen Gesichtswasser oder Serum ohne Duftstoffe. Ich habe z.B. zwei richtig gute auf Amazon für mich entdeckt, die tausendfach so effektiv sind, wie dieses hier. Und hier darf man nicht vergessen: ob sie Gesichtswasser oder Peeling heißen, ist irrelevant: sie tun beide exakt dasselbe.

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Inhaltsstoffe

PROPANEDIOL, AQUA, SALICYLIC ACID, GLYCERIN, CAMELLIA SINENSIS LEAF EXTRACT, SODIUM HYDROXIDE.

Ohne Alkohol
Ohne Duftstoffe
Ohne Farbstoffe
Ohne Mikroplastik
Ohne Mineralöle
Ohne Parabene
Ohne Silikone
Vegan

Wichtig: Die Inhaltsstoffe entsprechen den Angaben auf dem vorliegenden Testprodukt. Inhaltsstoffe auf der Produktverpackung sind ausschlaggebend. Bitte beachte auch unsere Allgemeinen Hinweise. Du findest hilfreiche Informationen rund um die Inhaltsstoffe in unserem INCI Glossar.

Empfehlungen; Haut- und Haartypen

Alle Hauttypen.

Wichtige Merkmale und Hinweise

Ohne Alkohol
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Ohne Parabene
Ohne Silikone
Vegan

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Produkttransparenz

Inhalt: 125ml
Hergestellt in: Italien
Hersteller: dm-drogerie markt GmbH & Co.KG
Dieses Produkt wurde gesponsert: Nein, wir haben das Produkt selbst gekauft.

Preis¹: 5,95 Euro | Gesamtbewertung: 69%
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Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Dienstag, den 17.05.2022 und zuletzt bearbeitet am Mittwoch, den 28.08.2024 22:32. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.