FOAMIE Aloe Spa

Dieser Beitrag ist älter als 3 Jahre und wurde am Dienstag, 3. Juli 2018 veröffentlicht. Der Stand der Wissenschaft und ebenso unsere Einstufungen werden ständig aktualisiert. Außerdem überwachen wir nicht, ob sich diese Formel geändert hat. Hinterlasse uns einen Kommentar oder übermittle uns Feedback, wenn du eine neue Bewertung für das Produkt wünschst. Wir bitten dich darum, die Informationen in diesem Beitrag unter Vorbehalt zu betrachten. Bei 4053 Beiträgen ist es uns nicht möglich, jeden Beitrag konstant zu erneuern.


Okay, bevor wir anfangen, möchte ich darauf hinweisen, dass ich in diesem Beitrag auf unfassbar viele Themen eingehen werde. Deswegen eine schnelle Einleitung: Meine Mutter hat mich gehört, wie ich über "diesen neuen, aber dennoch bekannten FOAMIE" geredet habe und beim nächsten Besuch brachte Sie mir den FOAMIE Aloe Spa mit "damit du ihn mal probieren kannst, Schatz". Mütter - die größte Liebe auf diesem Planeten. So bin ich also an ihn gekommen, dieser Post ist Gesponsert von Your's Truly: Mama.

Bevor wir aber ins Review gehen, hier der erste Abschweifer. Ich konnte mich mit "FOAMIE" nie anfreunden. Das liegt daran, dass es nicht FOAMIE, sondern Foamys heißt. Denn so fing der Duschschwamm überhaupt an. "Was?" fragt ihr euch? Jaja, hier geht's los!

Also. 2016 gab es eine Kickstarter-Kampagne von [Anonymisiert] und seiner Frau namens "Foamys". Bis ca. Ende 2016 lief auch eine Webseite unter www.foamys.com, die aber mittlerweile zu irgendeinem IT-Dienstleister weiterleitet (aus welchen Gründen auch immer foamys etwas mit IT zu tun hat). Die Kampagne zielte darauf aus, "die Dusche zu revolutionieren und zur guten, alten Seife zurück zu kehren. Denn Duschgele, wie wir sie kennen, reinigen niemals so gründlich, wie es echte Seife tut. Deshalb kombinieren wir Seife mit milden Tensiden und natürlichen Rückfettern, um das Duscherlebnis zu revolutionieren" (so oder so ähnlich, ich kann es nicht mehr ganz zusammen fassen und die Kampagne ist spurlos verschwunden.

Das hört sich ganz schön nach dem "patentierten" Motto von FOAMIE an. Die haben nämlich jetzt genau dieses Produkt heraus gebracht mit einer patentierten Formulierung, einem abgeleiteten Namen und einem anderen Design. Denn die "originalen" Foamys hatten eine Herzform, waren bunt und waren in verschiedenen Varianten erhältlich. Für Kickstarter gab es die Schwämme schon ab knapp 5 Euro, im Handel würden Sie später für ein paar Euros mehr gehandelt werden.

FOAMIE gehört zu wem? Richtig! New Flag. Das sind die EU-Distributoren, die uns auch Marken wie beautyblender, Maria Nila, OLAPLEX, Urban Alchemy, TONY MOLY, Kocostar, invisibobble und Tangle Teezer bescheren. Was ich nur an der ganzen Sache nicht verstehe: Klar, New Flag kann die Idee Foamys aufgekauft haben oder vielleicht schon patentieren lassen, aber warum ist einfach nichts mehr zu Foamys, der "originalen" Idee vorhanden? Ich musste tief graben und habe nur noch eine E-Mail gefunden, als ich damals beim Herrn [Anonymisiert] nachgefragt haben, ob wir zum Marktstart ein Testmuster bekommen könnten, um den ersten Schwung mitzunehmen.

Am 07.06.2016 antwortete er:
Lieber Nico,

vielen Dank für deine Anfrage. Derzeit gibt es leider nicht genügend Exemplare um welche zu versenden. Die Produktion ist für September/Oktober vorgesehen, dann werden wir auch eine ganze Menge Bloggern und der Presse kostenlos zur Verfügung stellen. Ich habe mir deine Daten notiert.

Wir würden uns sehr freuen, wenn der Schaumschwamm auf gooloo vorgestellt wird. Ich melde mich, sobald ich ein paar Exemplare zum versenden habe.

Vielen Dank, für deine Nachricht!:)

Beste Grüße,

[Anonymisiert]
Geschäftsführer

Ich bin also nicht bekloppt und hab mir alles ausgedacht, sondern es gab Foamys damals wirklich. Nur was daraus geworden ist und was New Flag jetzt plötzlich damit zu tun hat, verstehe ich bis heute nicht. Es wird einem suggeriert, dass FOAMIE total neu und einzigartig sei, aber das sind Sie ja nicht, denn es gab ja schon vorher Foamys. Die sind damals übrigens nur knapp am Ziel gewesen und erste Produktionen, sowie Gespräche gab es wohl schon. Die erste Produktion auf jeden Fall und die Gespräche meine ich liefen auch schon, wenn ich mir beim letzten nicht mehr ganz sicher bin.

/// BACK TO THE CORE: REVIEW ///
Jetzt, wo ich genug geschrieben haben, kommen wir einmal zum Review, dem, für das ihr wirklich hier seid.

Das Konzept an sich finde ich extrem interessant, spannend und klasse. Ansonsten hätte ich damals nicht schon so großes Interesse an der Marke gezeigt.

Es handelt sich bei den Schwämmen und um einen Naturschwamm, der ein schaumbildendes Seifenstück im Inneren enthält. Bei Kontakt mit Wasser schäumt dieses Seifenstück extrem stark auf und lässt sich so einfach auf der Haut anwenden. Es ist für die tägliche Dusche geeignet.

Der Duft ist ganz angenehm nach Aloe Vera-Saft und der Schaum ist extrem cremig und super geschmeidig auf der Haut. Einzig und allein störend ist die Plastikaufhängung, denn die ist direkt am Schwamm, sodass man sich gerne mal kratzt oder das Ding gegen die Brustwarze haut. Oder bei meinem Talent direkt in die Achsel jagt. Strategisch nicht besonders gut platziert, hält aber einen wichtigen Bestandteil: Die Aufhängung zum trocknen an der Luft.

Was mich leider am Schwamm extrem stört - das kann aber auch an der besonders sensiblen Variante Aloe Spa für trockene und Sensible Haut liegen - ist, dass ich mich nie 100% sauber gefült habe. Teilweise kam es auch nicht gegen unangenehme Gerüche, wie Schweiß in den Achseln und im Intimbereich an, was ein 55 Cent Duschgel aus der Drogerie super schnell und problemlos hin bekommt. Das hat mich zu einem Preis von satten 8 Euro wirklich gestört.

Ich habe den Schwamm daher eher für die Erfrischungs-/Auffrischungsdusche verwendet, wenn ich mal am Tag viel unterwegs war und mich nochmal abduschen wollte. Für die normale Dusche habe ich ihn aber nicht verwendet, da mir die Reinigung nicht ausreichend war.

Dafür sind die Inhaltsstoffe sehr, sehr gut. Sehr schonende Tenside und eine insgesamt sehr angenehme Formulierung. Einzig und allein ein Inhaltsstoff sollte nicht enthalten sein: Zinc Pyrithione, denn dieser wird in Anti-Schuppen-Shampoos verwendet (antiseborrhoische Wirkung) und hat meiner Meinung nach in einem Körper-Duschprodukt nicht viel verloren.

Für diese Variante gibt es eine mittelmäßige Bewertung mit Nachholbedarf. Vielleicht sind andere Varianten ja besser.

Unverbindliche Preisempfehlung

7,95€

Bewertung

3/5


Inhaltsstoffe nach INCI-Deklaration / Zutaten

Quelle: Codecheck.info
Disodium Lauryl Sulfosuccinate, Sodium Cocoyl Isethionate, Triticum Vulgare Starch (Triticum Vulgare (Wheat) Starch), Palmitic Acid, Cetearyl Alcohol, Stearic Acid, Aqua (Water), Parfum (Fragrance), Cocamidopropyl Betaine, Citric Acid, Phenoxyethanol, Octyldodecanol, Sodium Chloride, Chlorphenesin, Caprylyl Glycol, Diammonium Citrate, Zinc Pyrithione, Propylene Glycol, Sodium Polynaphthalenesulfonate, Xanthan Gum

Nicht empfohlene Inhaltsstoffe

Quelle: Codecheck.info
Chlorphenesin (Konservierungsmittel; Antimikrobiell), Zinc Pyrithione (Konservierungsmittel; Antiseborrhoisch). Möglicherweise Palmöl: Palmitic Acid, Cetearyl Alcohol, Stearic acid, Caprylyl Glycol.
Angaben zu Palmölen: Quelle GREENPEACE. Angaben zu Mikroplastik, Hormonell wirksamen Inhaltsstoffen und Nanopartikeln: Quelle BUND. Die Angaben in Klammern () oder gekennzeichnet durch * sind Quelle Codecheck.info. Hier findest Du weitere Informationen dazu.


Geeignet für

Jeder Hauttyp; Trockene Haut, Sensible Haut.

Besondere Hinweise

Ohne Nanopartikel, Ohne Parabene, Ohne Silikone, Ohne Paraffine / Mineralöle, Vegan.


Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Dienstag, den 03.07.2018 und zuletzt bearbeitet am Montag, den 30.10.2023 22:57. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl

Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.