900Care Duschgel Honig

Ich habe vor Kurzem über eine Werbeanzeige verschiedene Probiersets von 900 Care bestellt, einem französischem Abonnement, dass plastikfreie Produkte zum selbst anmischen zuhause anbietet. Heute geht es erst einmal um deren Bestseller, dass Duschgel, dass ich in der Variante "Honig" gekauft habe.

In dieser Formel sind unter anderem enthalten:

  • Kokostenside
  • Algin
  • Olivenöl
  • Mandelöl

Die Formel ist bei beiden Duschgel-Varianten gleich, nur dass das Honig-Duschgel eben leicht zuckerig nach Honig duftet. Honig oder Honigextrakt ist jedoch nicht enthalten.

Das Pulver, bzw. der "Brocken", der in Wasser aufgelöst wird, hat eine sehr trockene Formel und enthält nur extrem geringfügige Mengen von Öl. Man kann von einem Gesamt-Ölanteil von weniger als 2% ausgehen, da sowohl das Oliven-, als auch das Mandelöl erst weit nach dem Wirkstoff "Sodium Benzoate" auftaucht, dass in solchen Formeln maximal 2,5% konzentriert sein darf.

Wie auf der Webseite angegeben, habe ich mit dem dazugehörigen Duschgelspender das Wasser bis zur Linie aufgefüllt und darin die Brocken aufgelöst. Das Duschgel soll etwas stehen bleiben, gegen Ende soll es einmal kräftig geschüttelt werden, damit alles gut zusammen kommt.

Die Konsistenz ist vergleichbar mit nahezu jeder Naturkosmetik-Duschgelformel. Auch hier ist es ein etwas dickeres Gel, dass aus dem Pumpspender entnommen wird.

Das Duschgel schäumt aber sehr gut auf und bildet eine relativ gelige Schicht auf der Haut. Zwar entsteht dabei auch Schaum, dieser ist jedoch nicht so kräftig oder cremig, wie man es von konventionellen Marken kennt (also nahezu allen "Fertig-Duschgelen").

Der Duft ist angenehm mild. Er ist leicht süßlich, aber nicht so penetrant wie es bei echtem Honig der Fall ist. Er ist zwar süßlich und zuckerig, aber nicht so stark, wie man es von Honig kennt. Er ist angenehm mild und verfliegt auch schnell, sodass der Duft kurz "Aufschwung" gibt, dann aber auch direkt wieder verschwindet. Übrig bleibt auf der Haut ein Duft nach "einfacher, sauberer Haut".

Die Reinigung des Duschgels empfinde ich als ausgesprochen angenehm. Die Haut wird sehr gründlich gereinigt, auch üble Gerüche verschwinden sehr schnell. Am Ende der Dusche kommt man mit frischer, sauberer Haut aus dem Bad.

Der pflegende Effekt ist nahezu nicht vorhanden, aber auch nicht schlecht. Man muss sich das wie eine neutrale Lösung vorstellen. Es wird zwar nicht gepflegt, aber eben auch nicht ausgetrocknet. Der Hautzustand ist nach der Dusche unverändert, was ich ehrlich gesagt, gar nicht so schlecht finde.

Gut finde ich die Konzentration an Reinigungsstoffen. Ein kleiner Pumpstoß reicht locker für die Achseln und einen großen Teil der Arme, sodass einem eine Packung des "Pulvers" gut ein paar Wochen halten kann.

Fazit

Zwar finde ich die Formel nicht wirklich innovativ, aber dennoch finde ich sie gut. Die Reinigung ist mild, aber gründlich, und erfüllt alle Erwartungen, die man an ein Duschgel haben könnte.

Die Haut fühlt sich wie weiter oben bereits genannt, neutral an; sie ist weder gepflegt, noch ausgetrocknet. Sie verbleibt in ihrem "Ist-Zustand", nur eben jetzt gereinigt.

Zweifelhaft sind die CO2-Einsparungen, die man mit 900 Care eigentlich erzielen möchte. Denn der Ausstoß alleine durch den langen Versand aus Frankreich nach Deutschland zum Selbstkostenanteil macht die Aussage bereits mindestens zweifelhaft. In künftigen Beiträgen werde ich daher eine kleine Info-Box einbinden, die u.a. darauf eingeht.

Insgesamt ist die Formel durchaus empfehlenswert, jedoch nichts für Menschen, die sich tatsächlich für eine emissionsarme Reinigung entscheiden möchten, da alleine der Versand sehr hohe Emissionen auslässt.

Inhaltsstoffe

SODIUM COCOYL GLUTAMATE, SODIUM COCOYL ISETHIONATE, CITRIC ACID, ALGIN, XANTHAN GUM, COCAMIDOPROPYL BETAINE, SODIUM BICARBONATE, POTASSIUM SORBATE, SODIUM BENZOATE, SODIUM GLUCONATE, SODIUM CITRATE, AQUA, SODIUM CHLORIDE, PARFUM, HYDROGENATED STARCH HYDROLYSATE, OLEA EUROPAEA FRUIT OIL, PRUNUS AMYGDALUS DULCIS OIL, TOCOPHEROL.

Wichtig: Die Inhaltsstoffe entsprechen den Angaben auf dem vorliegenden Testprodukt. Inhaltsstoffe auf der Produktverpackung sind ausschlaggebend. Bitte beachte auch unsere Allgemeinen Hinweise. Du findest hilfreiche Informationen rund um die Inhaltsstoffe in unserem INCI Glossar.

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Produkttransparenz

Inhalt: 24g
Hergestellt in: Frankreich
Hersteller: 900 SAS
Dieses Produkt wurde Gesponsert: Nein, wir haben das Produkt selbst gekauft.

Verpackungsmaterial

Das Verpackungsmaterial wurde vom Hersteller nicht ausgewiesen.

Recyclinganteil

Unbekannt.

Preis¹: 2,90 Euro | Gesamtbewertung: 86%
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Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Freitag, den 14.06.2024 und zuletzt bearbeitet am Sonntag, den 08.09.2024 20:54. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.