Oral-B Professional Zahnschmelzstärkung & Regeneration

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Oral-B ist glaube ich so die Marke, die einem einfällt, wenn man nach der ersten Marke gefragt wird, die zum Thema Zähne passt. Oral-B ist seit Jahrzehnten im Business und bringt immer mal wieder neue Formeln raus; mal sehr gut, mal sehr schlechte.

Die Bezeichnung Zahnschmelzstärkung & Regeneration fand ich hier tatsächlich ein bisschen witzig, denn die Formel ist nichts besonderes und es hat mit Sicherheit auch keine Jahre und unzählige Studien gebraucht, um sie auf den Markt zu bringen.

Zum entfernen von Rückständen und zum aufpolieren wird Silika verwendet, als Tensid wird das schlechteste Tensid überhaupt verwendet, dass man heutzutage kaum noch in irgendwelchen Formeln sieht, nämlich SLS. Nicht SLES, was auch schon schlimm ist, sondern SLS - Sodium Lauryl Sulfate - eines der aggressivsten Tenside, die es gibt.

Hinzu kommt dann ganz einfach - wie in jeder anderen Zahnpasta dieser Art auch - Fluorid. Hier eine Kombination aus Zinn(II)-Fluorid und Natriumfluoride. Beide besitzen sowohl alleine, als auch in Kombination einen wirksamen Schutz gegen Plaque und helfen bei der Mineralisierung der Zähne. Jedoch sind sie nicht neu, sondern inzwischen beide sogar schon bei Eigenmarken im Einsatz zu teilweise einem Achtel des Preises.

Auch so bietet die Zahncreme überhaupt nichts, was neu oder innovativ ist. Alle enthaltenen Inhaltsstoffe und die Kombinationen derer sind bereits seit Jahrzehnten bekannt und seit ewiger Zeit im Umlauf. Mehr noch: im Vergleich zu anderen Zahnpasten ist diese hier deutlich unterentwickelt.

Bei einer Regenerations-Zahnpasta oder einer Zahnpasta zur Stärkung von Irgendwas, kann man gut und gerne erwarten, dass mindestens Hydroxylapatit enthalten ist. Das wirkt nicht nur wahnsinnig stark schützend; es wirkt auch Wunder bei empfindlichen Zahnhälsen. Und sollte dafür das Geld fehlen, darf man mindestens mit Potassium Citrate rechnen, einem schmerzempfindlichkeitslindernden Wirkstoff, der sogar in Rossmann's prokudent Med-Zahnpasta für 65 Cent vorkommt.

Und was ist hier enthalten? Absolut nichts, dass in irgendeiner Weise irgendetwas Gutes tut. Die Formel ist extrem aggressiv, greift mit dem starken Tensid und den Silica-Partikeln die Zähne und das Zahnfleisch sogar weiter an und enthalten keinerlei Schutz- oder Beruhigungsmittel. Nahezu jede 35-Cent Zahnpasta aus dem Supermarkt ist inzwischen weiter entwickelt als diese Formel.

Und bis jetzt habe ich nur die Formel dargestellt. Die Wirkung ist nochmal schlimmer. Denn gerade von Oral-B darf man sehr wohl erwarten, dass man nicht mit mehr Schmerzen aus dem Badezimmer heraus geht, als man herein kommt; und dennoch ist es hier der Fall.

Meine Zähne und mein Zahnfleisch haben sich schon seit langer Zeit nicht mehr so schlecht angefühlt wie nach der Anwendung dieser Zahncreme. Die Zahnhälse waren so überreaktiv und sensibel, dass ich selbst bei Essen mit Raumtemperatur Schmerzen hatte.

Außerdem empfand ich das Zahnfleisch als deutlich wunder und angegriffener. Und ein weiteres Problem: Zinn(II)-Fluorid-haltige Zahnpasten können u.U. Gelbfärbungen verursachen; und das war auch hier der Fall. Zum Glück nicht extrem, aber eigentlich ziemlich einfach mit leichten Farbstoffen umgehbar, was hier scheinbar nicht erfolgt ist.

Fazit

In den 11 Jahren, die ich hier inzwischen auch Mundpflege-Produkte vorstelle ist glaube ich keine Zahnpasta so aggressiv und schlecht gewesen, wie diese hier. Sie ist nicht nur vollkommen überteuert (eine schlechte Oral-B Zahnpasta entspricht ca. 9 Tuben guter Billig-Zahnpasta), sondern auch nocht wirkungslos.

Die Tenside sind viel zu aggressiv, Zahnfleisch und Zahnhälse werden immens angegriffen und der Zustand konstant weiter verschlechtert. Als ich dann wieder auf prokudent Med umgestiegen bin, haben sich alle Probleme nach wenigen Tagen gelöst. Und das kann und darf einfach nicht sein.

Inhaltsstoffe

Glycerin, Sorbitol, Aqua, Hydrated Silica, Sodium Lauryl Sulfate, Sodium Citrate, Aroma, Sodium Gluconate, Carrageenan, Xanthan Gum, Sodium Saccharin, Stannous Fluoride, Cocamidopropyl Betaine, Sodium Hydroxide, Stannous Chloride, CI 77891, Sodium Chloride, Sodium Fluoride, Sucralose, Sodium Benzoate, Citric Acid, Potassium Sorbate

Ohne Farbstoffe

Wichtig: Die Inhaltsstoffe entsprechen den Angaben auf dem vorliegenden Testprodukt. Inhaltsstoffe auf der Produktverpackung sind ausschlaggebend. Bitte beachte auch unsere Allgemeinen Hinweise. Du findest hilfreiche Informationen rund um die Inhaltsstoffe in unserem INCI Glossar.

Empfehlungen; Haut- und Haartypen

Erwachsene.

Wichtige Merkmale und Hinweise

Ohne Farbstoffe

 8001090275264

Produkttransparenz

Inhalt: 75ml
Hergestellt in: Deutschland
Hersteller: Procter & Gamble GmbH
Dieses Produkt wurde gesponsert: Nein, wir haben das Produkt selbst gekauft.

Verpackungsmaterial

Der Hersteller hat keine Angaben zur Verpackung gemacht.

Recyclinganteil

Unbekannt.

Preis¹: 3,79 Euro | Gesamtbewertung: 56%
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Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Mittwoch, den 04.01.2023 und zuletzt bearbeitet am Donnerstag, den 05.09.2024 20:56. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.