Dove Men+Care Sensitive 3-in-1

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Ich weiß, ich berichte selten über Männerprodukte und das tut mir auch irgendwo leid, aber es gibt für mich wenig ansprechendes; es gibt kaum Entwicklungen im Bereich der Männerpflege und Marken, die etwas besser machen möchten, sind meistens nur über Umwege zu beschaffen. Aber wenn dann mal eine neue Formel rauskommt, gerade von den "großen Marken", schaue ich mich natürlich auch dort um.

So ist es bei der Men+Care Sensitive Dusche von Dove gewesen. Ich habe die Dusche öfter gesehen, war aber schon vom 3-in-1 komplett abgeschreckt. Doch beim letzten Gang zu Rossmann konnte ich dann doch nicht dran vorbei gehen und habe mir die neue Dusche einmal mitgenommen.

Was mir SOFORT aufgefallen ist war, dass Dove anscheinend ein Zwei-Klassen-System führt. Denn während bei allen weißen Dove-Flaschen ("Frauensortiment") alle Sulfate oder aber mindestens SLS und SLES entfernt wurden, werden diese in der Männerpflege freilich weiter verwendet - auch in der neuen Sensitive Dusche. Und doch findet sich nur wenige Inhaltsstoffe weiter die Klasse der Isethionate.

Isethionate - und das umfasst fast alle der Isethionate - wirken um ein vielfaches milder als jegliche Sulfate und viele von ihnen wirken sich sogar positiv auf die Haut aus. Einige wirken feuchtigkeitsspendend; andere stärken die Hautbarriere - komplett ohne auf weitere Zusätze bestehen zu müssen. Und hier hat man tatsächlich zwei Isethionate eingesetzt, aber trotzdem noch Sulfate eingesetzt. Genau die, die man in den weißen Flaschen komplett ausgemerzt hat. Und das sehe ich extrem kritisch. Denn auch Männer haben Ansprüche - und ein "Recht" auf eine wohlwollende Hautpflege mit milden Inhaltsstoffen.

Außerdem sind hier auch wieder Polymere im Spiel. Im Grunde genommen sehe ich daher kaum einen Unterschied zu den alten Dove Men+Care-Formeln. Man hat die Formel minimal geändert, einige Inhaltsstoffe rausgenommen und neue hinzugefügt; am Ende kommt aber fast dieselbe Formel heraus. Aber kommen wir einmal zur Anwendung und zu den Eindrücken.

Vorher aber noch: Verwendet 3-in-1 Produkte NIEMALS tatsächlich für alle drei Zwecke. Die Ansprüche von Gesichtshaut, Körperhaut und Haar sind so extrem unterschiedlich; Gesichtspflege ist reichhaltiger, da die Haut dünner ist und auch für den Augenbereich und die Lippen reichhaltig genug sein muss; das Haar braucht Aminosäuren, Talgregulierer und im besten Falle Ceramide, sowie Proteine und Formen von Keratin. All das ist in dieser 3-in-1 Dusche und allen anderen da draußen nicht enthalten.

Die Dusche hat eine ausgesprochen dicke, fast schon feste Konsistenz, die man wirklich mit extremen Druck aus der Flasche heraus pressen muss. Es ist so fest, dass es überhaupt nicht fließt. Gar nicht. Es verbleibt an Ort und Stelle. Es lässt sich dadurch wahnsinnig schwer handhaben und es ist ziemlich schwierig, es aufzuschäumen. Man muss es in der Handfläche eigentlich "vorschäumen", bevor man es auf dem Körper verteilen und in die Haut einmassieren kann.

Der Duft ist super 08/15 und könnte langweiliger nicht sein. Denkt an einen Männerduft. Ja. Genauso riecht es. Es ist dieser typische frisch-minzige Standardduft, der absolut kein Alleinstellungsmerkmal bietet. Nicht schlecht, aber auch nichts, was man aus der Masse heraus riechen könnte. Jede andere Marke da draußen bietet exakt so einen Duft an. Also auch beim Duft hat man sich keine Mühe gemacht.

Die Reinigung, sofern man denn das Duschgel zum aufschäumen gebracht hatte, war effektiv, aber auch ganz schön zehrend. Während der Schaum schän cremig und man sich während des duschens ganz wohl fühlte, zehrte es nach dem abtrocknen doch ganz schön extrem an der Haut.

Meine Arme haben ganz furchtbar gespannt und am Unterarm hatte ich einen leichten Juckreiz. Hier einmal angemerkt: ich muss mich regelmäßig auf Allergien testen lassen und gegen keinen der verwendeten Wirkstoffe habe ich eine Überempfindlichkeit oder Allergie. Und daher kann ich selbstbewusst sagen, dass dieses Duschgel meine Haut einfach immens ausgetrocknet hat.

Nachdem man die Haut eingecremt hat, hat sich das meiste zum Glück gelegt, aber ein Stück weit blieb die Haut gespannt. Das Spannungsgefühl hat erst nach sehr langer Zeit nachgegeben; höchstwahrscheinlich, nachdem die Haut selbst nachgesorgt hat.

Fazit

Im Grunde genommen bietet das Duschgel absolut keinen Mehrweit für einen Preis, der über die Jahre immer höher geworden ist. Das Duschgel hat die exakt gleiche Formel wie jedes billige 55 Cent-Duschgel aus jeder Drogerie und bietet absolut keinen Mehrwert. Zwar versucht man mit bestimmten Säuren die Haut noch etwas anzuregen, aber im Grunde genommen ist es auch nur Sulfatwasser mit Verdickungsmitteln und Konsistenzgebern.

Das Duschgel ist keineswegs vergleichbar mit den deutlich besser und intelligenter formulierten, weißen Dove-Flaschen und ist im Grunde genommen die richtig billige, abgespeckte, aggressive Version dieser. Weil es Männer anvisiert, hat man hier richtig schön gespart und sich wirklich null Gedanken gemacht. Und das spürt man mit jeder Anwendung.

Für mich steht damit wieder einmal fest, dass Dove einfach nur scheiße labert. Ich sehe die Plakate selbst hier in meiner Kleinstadt und alles was man tut ist Produkte teurer machen, die Formeln aber schlecht zu lassen. Und gerade die Männer scheinen hier ordentlich abgezogen zu werden. Das Duschgel landet auf jeden Fall nie wieder in meinem Haushalt. Und so solltet ihr es auch handhaben.

Inhaltsstoffe

Aqua, Sodium Laureth Sulfate, Cocamidopropyl Betaine, Glycerin, Sodium Chloride, Sodium Lauroyl Isethionate, Acrylates Copolymer, Sodium Benzoate, Parfum, Lauric Acid, Stearic Acid, Sodium Hydroxide, Tetrasodium EDTA, Sodium Isethionate, Palmitic Acid, Citric Acid, PPG-6.

Ohne Farbstoffe

Wichtig: Die Inhaltsstoffe entsprechen den Angaben auf dem vorliegenden Testprodukt. Inhaltsstoffe auf der Produktverpackung sind ausschlaggebend. Bitte beachte auch unsere Allgemeinen Hinweise. Du findest hilfreiche Informationen rund um die Inhaltsstoffe in unserem INCI Glossar.

Empfehlungen; Haut- und Haartypen

Alle Hauttypen.

Wichtige Merkmale und Hinweise

Ohne Farbstoffe

 8720181210785

Produkttransparenz

Inhalt: 250ml
Hergestellt in: Niederlande
Hersteller: Unilever RA
Dieses Produkt wurde gesponsert: Nein, wir haben das Produkt selbst gekauft.

Verpackungsmaterial

PE-HD

Recyclinganteil

Unbekannt.

Preis¹: 1,99 Euro | Gesamtbewertung: 63%
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Konzentrationen erkennen

Damit du dir vorstellen kannst, wie hoch die Konzentration der Inhaltsstoffe in einem Produkt sind, sind hier ein paar einfach zu merkende Infos. Der Inhaltsstoff Phenoxyethanol darf nur in Konzentrationen bis 1,0% eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die nach Phenoxyethanol aufgelistet werden, weniger oder gleich 1,0% sind. Für Sodium Benzoate gelten folgende Faustregeln: Bis zu 2,5% in abwaschbaren Produkten; bis zu 1,7% in Mundpflege-Produkten und bis zu 0,5% in nicht abgewaschenen Produkten (z.B. Cremes).

Fakten über Mineralöle und Parabene

Wir sehen immer wieder breit gefächerte und hitzige Diskussionen rund um Mineralöle und Parabene; besonders häufig auf den Facebook-Seiten von dm-drogerie markt und Rossmann.

gooloo.de hat sich darauf spezialisiert, wirkstoffbezogene Bewertungen abzugeben. Wir haben zusätzlich unzählige Studien und Fachmeinungen eingeholt und mit einbezogen.

Deklaration: Als Mineralöle werden vor allem Öle und Präparate bezeichnet, die durch Extraktion aus der Erde entnommen werden. Es handelt sich dabei um millionen Jahre alte Vorkommen, die im Grunde genommen aus alten Abfällen entstanden sind.

Außerdem zählt man Siliziumoxid zu den Mineralölen, obwohl diese eine eigene Kategorie bestehen. Umgangssprachlich sind es "Silikone".

Wie funktionieren Mineralöle?

Mineralöle haben ein extrem großes Spektrum und aus einem Rohstoff können tausende verschiedene chemische Strukturen gewonnen werden. Nicht jedes Silikon ist gleich Silikon; und auch nicht jedes Paraffin gleich Paraffin.

Silikone können eine Vielzahl von Aufgaben haben. Sie dienen unter anderem als Grundlage für Makeup und Cremes, können Schutzfilme und "Coatings" erzeugen, Feuchtigkeit spenden, Feuchtigkeit binden oder als Feuchtigkeitsspeicher dienen; außerdem können sie als Lösungsmittel und in der Medizin u.a. auch als Magenberuhigungsmittel angewendet werden (Simeticon).

Paraffine

Paraffine sind "echte Erdöle". Sie fallen bei der Produktion von Diesel, Benzin und Co. an. Paraffine unterstehen extrem hohen Anforderungen. Paraffine, die in der Kosmetik eingesetzt werden, müssen absolute Reinheit nach dem Europäischen Arzneibuch besitzen. Sie werden hierfür sehr häufig gereinigt, gefiltert und mit Stoffen kombiniert, die Fremdkörper aus dem Öl lösen.

Paraffine gibt es als flüssige Variante (Paraffinum Liquidum), als Wachs bzw. festes Paraffin (Paraffin) oder in seiner medizinischen Form, Vaseline (Petrolatum).

Auf dem heutigen Wissensstand (Februar 2o24) wissen wir folgendes:

  • Paraffine können von jeder Person und in jedem Alter sicher und problemlos angewendet werden; in Babyölen ist es sogar der bevorzugte Öl-Typ, da Paraffine keine Allergien auslösen.
  • Paraffine dringen zu einem mikroskopisch kleinen Teil in die Haut ein, jedoch nicht genug, um sich anzureichern.
  • Paraffine sind absolut sicher; auch das verschlucken ist kein Problem, da es so wieder ausgeschieden wird.
  • Konträr zu den Annahmen der Menschen, kann Paraffin tatsächlich Feuchtigkeit spenden. Es wurde nachgewiesen, dass Paraffine nicht nur die Feuchtigkeit in der Haut behalten, sondern auch aktiv selbst Feuchtigkeit an die Haut abgeben.
  • Paraffine sind in tausenden von Medizinprodukten enthalten und in nahezu jeder Salbe aus der Apotheke.

Parabene

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mehrere Parabene gibt. Einige sind verboten, da sie den Körper tatsächlich manipulieren; bei uns kommen aber nur vier große Parabene zum Einsatz: Methylparaben, Butylparaben, Ethylparaben und Propylparaben. Je nach Mischung und Einsatz darf die Konzentration an Parabenen in kosmetischen Produkten 0,8% nicht übersteigen.

Zu allererst muss man wissen: Parabene sind zuverlässig, extrem gut erforscht und in einigen Anwendungen immernoch das Mittel der Wahl.

Stand 2024 weiß man unter anderem folgendes:

  • Neuere Daten zeigen laut BfR, dass Methyl- und Ethylparaben beispielsweise keine negativen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit männlicher Ratten haben.
  • Unbestritten ist, dass Parabene eine gewisse hormonelle Aktivität haben. Ob diese Aktivität ausreicht, um das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen, hängt von der jeweiligen Aufnahmemenge durch die Haut ab.
  • Dass ein Stoff hormonell aktiv ist, bedeutet nicht automatisch, dass er schädlich ist.
  • Es gibt zur Zeit keine wissenschaftlich belegten Hinweise, dass sich eine lang andauernde Summierung aller Umgebungseinflüsse durch Parabene aus verschiedenen Quellen, schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

Parabene sind nicht nur kostengünstig, sondern auch effektiv. Wir verwenden gerne Produkte mit Parabenen, da bei diesen die Konservierung gesichert ist.

Alternative Konservierungsstoffe birgen nämlich nicht nur eine höhere Gefahr für Allergien, sondern auch eine höhere Gefahr dafür, dass Produkte nicht so lange konserviert bleiben, wie angegeben ist.

Es kommt häufig vor, dass Produkte mit alternativen Konservierungsstoffen, Sodium Benzoate zum Beispiel, früher verderben, als angegeben. Außerdem ist es mit alternativen Konservierungsstoffen nahezu unmöglich Produkte haltbar zu machen, die ständig in Kontakt mit der Luft sind (z.B. Cremes in Tiegeln). Zudem muss die Konzentration zum Teil deutlich höher sein, als es bei Parabenen der Fall ist.

Wo es möglich und sinnvoll ist, Parabene zu meiden (z.B. in schnelllebigen Produkten, wie Duschgelen), darf gerne auf Parabene verzichtet werden. Sie aber komplett abzuschreiben ist ein falsches Signal.

Zudem werden Parabene extrem häufig in medizinischen Cremes, Salben und Lotionen verwendet. Eine Verordnung beim Arzt für eine Salbe reicht aus, und man steht ohne Alternative zu den Parabenen da.

Es ist gut, dass es alternative Konservierungsmittel gibt; derzeit sind uns aber tatsächlich Parabene am liebsten.

Interessant: In allen Naturkosmetikprodukten (unabhängig von wem das Produkt zertifiziert wurde) sind sämtliche Mineralöle, Silikone und Parabene verboten. Wer zwingend hierauf verzichten möchte, kann sich also an Naturkosmetik bedienen. Jedoch: Naturkosmetik hat auch insgesamt das höchste Allergiepotenzial.

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Gewinnspiel des Monats

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✔️ Eigene Erfahrungen und Berichte
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Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am Mittwoch, den 07.09.2022 und zuletzt bearbeitet am Mittwoch, den 28.08.2024 23:27. Hinweise zu dieser Angabe findest du in den Allgemeinen Hinweisen.

ÜBER Eileen Pahl
Diese/r Autor/in wurde am 22.01.1995 geboren, hat empfindliche Mischhaut im Gesicht, Akne Typ 1, sowie Neurodermitis (atopische Dermatitis) am Ober- und Unterkörper i.V.m. trockener Haut. Die Haare sind kurz (Undercut), blond, gefärbt, chemisch behandelt und trocken.